Hanns Zischler verbindet das Metier des Schriftstellers mit dem des Fotografen; diese sind dem Schlittschuhlaufen vergleichbar: vektoriell auseinanderstrebend vereinigen sie sich, wenn es glückt, zu einer Bewegung, deren Richtung ebenso zielstrebig wie willkürlich ist. Immer aber ist es eine Übersetzung, die hier im Spiel ist.

„Die Arbeit mit der Rigby pin hole camera bedeutet für mich Forschung, Meditation und Evokation.“ So umreißt Hanns Zischler seine eigene Haltung als Fotograf. Forschung meint den Zugang zu den überraschenden und kaum wägbaren Manifestationen der Zeit und der Natur: Wind, Wasser und Wolke sind unter diesem Blickwinkel mehr als bloße meteorologische Niederschläge. Meditation verweist auf den Zustand der geduldigen Betrachtung, die es erlaubt, die bewegte Zeit in die dunkle Kammer zu locken und dort in einem Prozess der Domestikation und Verwandlung sich als Bild und im Bild niederzuschlagen. Und Evokation ist schließlich jener Niederschlag nicht nur des in die Kamera einsickernden Lichts auf dem Film, sondern überhaupt jener Niederschlag, den wir seit John Herschel bis heute ‚Photographie‘ nennen. „’Die Sonne bringt es an den Tag‘, hat Chamisso gesagt. Dieser Leitspruch gilt für meine Arbeit mit dem Colorfilm.“